Vor allem Durchblutungsstörungen haben einen negativen Einfluss auf das Abheilen einer Wunde. Unser Blut, ein Mix aus Flüssigkeit, Zellen, Nährstoffen und Elektrolyten, versorgt alle Organe und Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Es wird mit jedem Herzschlag durch die Blutgefäße transportiert, die durch Ablagerungen eingeengt sein können.
Das kann zu chronischen Wunden und bis zum Absterben von Gewebe führen, einer sogenannten Nekrose.
Auch ein schlecht eingestellter oder unbehandelter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) führt durch entzündlich bedingte Veränderungen in den Blutgefäßen zu Durchblutungsstörungen und begünstigt damit die Entstehung von Folgeerkrankungen wie dem sogenannten "diabetischen Fußsyndrom" und Wundheilungsstörungen . Bei Diabetes kommt noch erschwerend hinzu, dass durch Schädigung der Nerven v.a. in den Füßen Bagatellverletzungen unbemerkt bleiben und sich zu langwierigen Wunden entwickeln können. Bakterien fühlen sich bei Diabetikern zudem besonders wohl, denn sie lieben Zucker.
Liegen solche Erkrankungen vor, müssen diese natürlich parallel zur Wunde mitbehandelt werden, um das Problem möglichst nicht auch noch zu befeuern und jede, auch noch so kleine Wunde sollte sorgfältig behandelt werden.
Gerade bei komplizierten oder chronischen Wunden leisten spezialisierte Fachleute, sogenannte Wundmanager, eine qualifizierte Wundversorgung mit regelmäßigen Verbandswechseln und der Wundbeobachtung, um den Heilungsverlauf bestmöglich zu begleiten und eine Verschlimmerung zu verhindern.
Die regelmäßigen, unter sauberen Bedingungen durchgeführten Verbandswechsel sind für eine gute Heilung und rechtzeitigen Erkennung und Behandlung von Komplikationen unverzichtbar. Allerdings sind sie nicht allein entscheidend. Bei jeder Verletzung wird Gewebe zerstört, welches der Körper versucht wieder zu reparieren, wofür er Nährstoffe und sogenannte Co-Faktoren benötigt, Co-Faktoren sind Stoffe, die bei bestimmten Reaktionen zum Beispiel bei der Herstellung einer Substanz im Körper benötigt werden. Ihre Anwesenheit im Körper entscheidet meistens sogar darüber, ob und wie häufig die Reaktion überhaupt ablaufen kann..
Bei der Wundheilung ist das zum Beispiel Vitamin C, welches für die Herstellung des Kollagens im Bindegewebe notwendig ist. Mangelt es an Vitamin C, sind auch die normalen Reparaturleistungen bei einer Verletzung vom Körper kaum machbar und das Bindegewebe wird geschwächt.-Man nennt es auch Skorbut, ein Mangelsyndrom, das nicht nur Seefahrer im 16. Jahrhundert betrifft, sondern gerade auch heute bei älteren oder chronisch erkrankten Menschen wieder präsent ist. Wir können im Gegensatz zu den meisten Säugetieren Vitamin C nicht selber im Körper herstellen und sind auf eine regelmäßige ausreichende Aufnahme angewiesen, die allerdings in der heutigen Zeit durch nährsdtoffarme Nahrung oder Aufnahmestörungen nicht immer gegeben ist.
Auch die Vitamine, A,D,E und K, sowie Zink, Magnesium und eine ausreichende Versorgung mit gesunden Fetten und Proteinen sind für eine gute Wundheilung unverzichtbar.
Bei den Spurenelementen spielt neben Eisen und Kupfer vor allem Zink eine wichtige Rolle bei der Wundheilung.
Es ist Co-Faktor von über 300 Enzymen und Zink-Defizite wirken sich vor allem auf das Immunsystem und die Energiebereitstellung aus, zwei wichtigen Pfeilern der Wundheilung.
Proteine werden für den Aufbau von Binde- und Granulationsgewebe sowie für das Zellwachstum benötigt. Auch Bakterien können bei Eiweißmangel nur noch unzureichend abgetötet werden, weil auch die dafür notwendigen Immunzellen aus Proteinen gebildet werden. Die Gefahr einer Wundinfektion steigt.
Omega-3-Fettsäuren können helfen, Wundinfektionen vorzubeugen und die frühe Wundheilung zu verbessern, bei übermäßiger Zufuhr jedoch beeinflussen sie die für eine normale Wundheilung erforderliche anfängliche Entzündungsreaktion im Wundgebiet.
Bei der begleitenden Therapie mit Vitalstoffen ist es wichtig, die richtigen Nährstoffe in der richtigen Kombination zur richtigen Zeit aufzunehmen, um die Wundheilung effektiv zu unterstützen. Es sind viele Produkte auf dem Markt, die zwar günstig sind, aber von ihrer Zusammensetzung und Bioverfügbarkeit der Nährstoffe minderwertig. Oft kann der Körper diese kaum oder gar nicht richtig aufnehmen und verwerten. Auch Medikamente, die eingenommen werden, können die Aufnahme verhindern.
Bei jeder Art von Wunde wird uns unsere eigene Verletzlichkeit oft schmerzhaft bewusst und eigentlich selbstverständliche Aktivitäten werden schwierig bis unmöglich. Auftretende Schmerzen, vor allem, wenn sie chronisch werden, wirken zermürbend und rauben uns Energie. Schlaf und Stimmung leiden und im schlimmsten Fall können sogar Depressionen auftreten. Eine gute schmerztherapeutische und psychologische Begleitung hilft den Betroffenen auch mit einer chronischen Wunde ihr Leben noch möglichst selbstbestimmt zu gestalten und aktiv zu ihrer Heilung beizutragen. Gerade im Bereich Ernährung und im Umgang mit Schmerzen können Betroffene selber viel zum eigenen Wohlergehen und zur (Wund-)Heilung beitragen.
Leidest Du oder Dein Angehöriger unter einer chronischen Wunde? Sprich mich gerne für eine individuelle Beratung an.
Heilpraktikerin Julja Meyer
Mechenstr. 57
53129 Bonn