Fasten? Das ist gar nichts für mich! Ich könnte das gar nicht-den ganzen Tag nichts essen! Solche und ähnliche Reaktionen kenne ich gut, denn ich hatte genau solche Gedanken, als ich das erste Mal davon gehört habe.
Die Vorstellung, dass ich über Tage oder gar Wochen keine feste Nahrung zu mir nehmen darf, war für mich als bekennende Süßschnute alles andere als verlockend..
Und trotzdem habe ich es ausprobiert und bin ziemlich schnell zum Fasten-Fan geworden, einfach weil es so viele positive Effekte hat, Das trifft sowohl auf das klassische Heilfasten zu als auch auf das etwas alltagsfreundlichere Formen wie das intermittierende Fasten.
Oder sagen wir lieber intermittierendes Essen, denn so kann man es doch auch sehen.
Der "Normalzustand" heute, die Dauerverfügbarkeit und damit bei vielen auch die quasi Dauerzufuhr von Nahrung ist eigentlich nicht der Weg, wie unser Körper richtig funktioniert,
Essen und Nichtessen gehören wie Wachsein und Schlafen, Entspannung und Anspannung zu unseren natürlichen Lebensrythmen.
Tagsüber nehmen wir Nahrung auf, der Körper benötigt etwa 30% seines Energieaufwands für die Verdauungsleistung. In der Nacht hingegen nutzt er diese Energie normalerweise für die Regeneration und den Zellaufbau-wenn wir ihn lassen und ihm ausreichend Ruhephasen ohne späte Mahlzeiten erlauben.
Rein zeitlich betrachtet fastet der Gesunde in 24 Stunden länger als er isst, daher trifft es "intermittierendes Essen" ganz gut und klingt auch weniger nach Verzicht.
Dass Fasten kein dubioses Selbstkasteiungsprogramm irgendwelcher Asketen, sondern ein natürliches Verhalten ist, zeigt sich, wenn wir uns einen Infekt eingefangen haben: wir ziehen uns ins warme Bett zurück, suchen Ruhe und nach Essen ist einem so gar nicht zumute. Der Körper tut instinktiv das Richtige, um genug Energie für die Immunabwehr und Heilung zu haben: er fastet.
Das klassische Heilfasten, mit dem ich damals aufgrund eigener gesundheitlicher Herausforderungen begonnen habe, habe ich beim ersten Mal mehrere Wochen als strikte Fastenkur praktiziert und nutze es heute als Reset und Detox-Kur im Frühjahr und auch zwischendurch als Fastenwoche, um Schadstoffe auszuleiten, das Immunsystem zu beruhigen und den Darm zu reinigen.
Da wir heute vermehrt Umweltbelastungen ausgesetzt sind und über die Nahrung, die Haut und die Luft toxische Stoffe aufnehmen, können unsere körpereigenen Entgiftungssyteme überlasten. Das passiert vor allem, wenn zum Beispiel ein wichtiges Entgiftungsorgan wie die Leber durch Medikamente oder ernährungsbedingt geschwächt ist.
Richtig durchgeführt, kann eine Fastenkur bei der Ausleitung schädlicher Stoffe, der Regulierung unvorteilhafter Darmbakterien und der Normalisierung der Stoffwechsellage hilfreich sein.
Wenn in der Familie Krebserkrankungen vorkommen, kann regelmäßiges Fasten, egal in welcher Form, ein probater Weg sein, um das Risiko für eine solche Erkrankung signifikant zu senken. Auffällige Zellen, die jeder in seinem Körper trägt, werden durch ein gut funktionierendes Immunsystem erkannt und durch neue gesunde Zellen ersetzt, sofern unser Körper seine Regenerationsphasen bekommt und mit den notwendigen Nährstoffen versorgt ist.
Eine Fastenkur oder Fastenwoche starte ich grundsätzlich in einer Zeit, in der ich möglichst wenig berufliche oder sonstige terminliche Verpflichtungen habe, um auch über den Tag genug Ruhephasen leben zu können. Es ist für mich auch die Zeit besonderer Achtsamkeit mir selbst gegenüber, eine Zeit vieler innerer Dialoge und Momente, in denen ich mir selbst zuhöre. Alle Dinge, Gedanken und auch Menschen, die mein Herz unnötig belasten, meine Gesundheit und meinen inneen Frieden stören, dürfen in Anerkennung und Dankbarkeit für den gemeinsamen Weg gehen.
Das Fasten mit Tee und heißer selbst zubereiteter Gemüsebrühe nach Buchinger hat sich in jahrzehntelanger Praxis bewährt und ist die Variante, mit der ich am besten zu Recht komme. Das intermittierende Essen praktiziere ich grundsätzlich schon im Alltag, daher ist es für mich inzwischen völlig normal geworden, mit einer, maximal zwei Mahlzeiten sehr gut durch den Tag zu kommen.
Am Sonntag, den 23. März starte ich gemeinsam mit meinem Mann Mario in unsere erste diesjährige Fastenwoche und werde Euch daran teilhaben lassen, wie unsere einwöchige Kur verläuft.
Wer unter sachkundiger Anleitung mit uns fasten möchte, dem biete ich eine professionelle Fastenbegleitung an.
Tag für Tag begleite ich Euch Online durch die Fastenwoche.